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Wir auf dem Wochenmarkt

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„MÄCHTIG unfair“, unter diesem Motto stand der Weltladentag des Dachverbandes der deutschen Weltläden 2022. Dabei machten Weltladen-Vereine bundesweit mit vielfältigen Aktionen auf die starken Machtgefälle innerhalb globaler Lieferketten aufmerksam.

„Hier in Peine wollten wir auf dem Wochenmarkt über die besonderen Bedingungen bei der Kaffee-Produktion und Vermarktung informieren. Deshalb boten ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des Vereins Kaffee an, sowohl gekocht in Tassen, als auch als „Eulenkaffee“ in ganzen Bohnen oder gemahlen. Da auch Kakao zu den besonders betroffenen Genussmitteln gehört, haben wir auch Schokolade angeboten. In den Herkunftsländern werden oftmals weder Erzeuger*innen angemessen bezahlt, noch wird auf die Umwelt geachtet“, so Heidrun Wichert, Vorsitzende des Vereins. Wolfgang van Heesch, zweiter Vorsitzender, ergänzt: „Das Lieferkettengesetz, das 2021 im deutschen Bundestag verabschiedet wurde, ist ein erster wichtiger Baustein, um die ungerechten Machtgefälle geradezurücken. Bei dem Gesetz geht es darum, sowohl Menschenrechte, als auch Umwelt entlang der globalen Lieferketten zu schützen. Nun müssen wir den Fokus auf Dumping-Preise richten, denn es darf nicht sein, dass Preise unterhalb der Produktionskosten an Produzent*innen gezahlt werden. Hier muss das Gesetz nachgebessert werden“.

Viele Besucher*innen des Marktes freuten sich über eine Tasse Kaffee und Gespräche über den Wert von Nahrungsmitteln und so war die Aktion, die von den beiden Bildungsbeauftragten Christina Gloger und Konny Mensendiek vorbereitet wurde, ein voller Erfolg. „Wir können uns vorstellen, öfter auf dem Wochenmarkt zu stehen und auch dort über den Weltladen und seine fair produzierten und gehandelten Produkte zu informieren“, sind sich beide einig.

Der Weltladen-Verein sucht weitere Verstärkung im Laden, wo alle Tätigkeiten rund um den Verkauf von Ehrenamtlichen geleistet werden. „Wer etwas für faire Lieferketten tun möchte und dabei Spaß in einem engagierten Team haben will, kann sich gerne im Laden melden“, lädt van Heesch ein.

Artikel in der Braunschweiger Zeitung